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Donnerstag, 6. Juni 2013

TSV Uelversheim - SC Lerchenberg 1:1

Es hat nicht sollen sein. Trotz einer starken Leistung am gestrigen Abend im Rückspiel der Relegation kam der SCL nicht über ein Unentschieden hinaus und verpasst - nach einer 0:3-Niederlage im Hinspiel - den Aufstieg in die Kreisliga. Dabei sahen die Gastgeber über weite Strecken der ersten Halbzeit kein Land und kamen nicht richtig ins Spiel. Anders die Lerchenberger, die aus den Fehlern im Hinspiel lernten und nun um jeden Zentimeter kämpften und mit einer angepassten Taktik die Gegner über unsere starke Offensive kontinuierlich in Bedrängnis brachten. Die Leistung auf dem Feld spiegelte sich auch abseits am Spielfeldrand wider, denn die Anhänger, die aus dem weiten Mainz (und der Eifel!) angereist sind, zeigten den rund 100 Uelversheimer Zuschauern, wie man eine Mannschaft ordentlich anfeuert. Hohe und gezielte Bälle erreichten stets unsere Offensivkräfte, die immer wieder gefährlich in Richtung Uelversheimer Tor durchdrangen. Robin verbuchte dabei mit einem schönen Schuss die beste Chance der Anfangsphase. Sein Ball verfehlte nur um Zentimeter das Tor. Zwar fehlte des öfteren auch der Torabschluss, jedoch war klar, dass das Tor früher oder später fallen musste - und es fiel auch: Sascha Noble mit einem Adlerblick schlägt den Ball quer über den Platz von der linken auf die rechte Außenlinie und schickt somit Daniel Gillenkirch in den Lauf, der im richtigen Moment zündet und den Ball vom äußersten Rand des Strafraums unter die Latte knallt. 30 "Lerchenberger" am Spielfeldrand rasten aus - Totenstille im restlichen Dorf. Man konnte förmlich spüren, wie der Druck aus dem Hinspiel, der Rückrunde - ja der ganzen Saison von den Schultern der Spielern nachließ und die Emotionen überkochten. Eine absolut verdiente Führung. Jetzt nutzten die Lerchenberg ihr Momentum und erhöhten nochmals den Druck - und Stefan Müller 2 hätte mit einem schönen Schuss beinahe auf 2:0 erhöht - der Pfosten stand im Weg. Spätestens jetzt war jedem Lerchenberger bewusst, dass hier etwas zu holen war. Zunächst jedoch erlaubte sich die bis dato immer eng am Mann stehende Defensive leider eine kleine Unkonzentriertheit und gewährte den Uelversheimern in ihrem einzigen gefährlichen Angriff zu viel Platz. Diese wussten die Situation auszunutzen und glichen noch vor der Halbzeit aus. Trotzdem war die erste Halbzeit die richtige und einzige Reaktion, die auf die bittere Heimniederlage folgen musste. 

Die zweite Halbzeit begann auf Seiten des SCL nicht so energisch wie die erste. Das Mittelfeld stand etwas weiter weg vom Mann und so wurde die 3-er Kette nun öfters gefordert. Michael Gorell verstärkte die Mannschaft in der zweiten Halbzeit. Die intensive erste Halbzeit hat viel Kraft gekostet und so hatte der SCL wieder erst ab der Mitte der zweiten Halbzeit wieder genug Energie, um eine Angriffswelle zu starten. Von einer Welle konnte schon keine Rede mehr sein, denn in einem offenen Schlagabtausch braute sich ein Orkan zusammen. So verhinderten in der zweiten Halbzeit drei Pfostenschüsse und eine Vielzahl an abgewehrten Schüssen von Stefan Müller 1&2, Robin und Sascha die verdiente und so dringend benötigte Führung des SCL. Es wurde ein echter Aufstiegskrimi mit satten sieben Minuten Nachspielzeit, in der von beiden Seiten nochmal alles gegeben wurde. Der eingewechselte Trainer René Weber, manchen aus der Region noch aus den 1990ern bekannt,  sorgte im Strafraum für mehrere Überraschungsmomente. Auch Benjamin Uhrig - der gegen Moguntia Blut geleckt hatte - köpfte den Ball nach einer Ecke in der 94. Minute nur knapp über das gegnerische Tor geköpft. Es hat alles nichts geholfen - mit dem Schlusspfiff war der Verbleib in der Kreisklasse besiegelt. Trotzdem hat der SCL nach der 0:3 Schlappe gezeigt, dass Uelversheim nicht die überlegenere Mannschaft im Aufstiegskampf war. Das berüchtigte Quäntchen Glück hat gestern gefehlt, damit sich der SCL in einer starken Partei hätte belohnen können.

Füssel - Rutz (Weber), Uhrig, Meyers - Gillenkirch, Klein (Gorell), Bonk, Müller 1, Noble - Niesen, Müller 2

Nichtsdestotrotz können wir stolz auf uns sein, denn in kürzester Zeit hat sich der SCL (sogar in der Eifel) einen Namen gemacht - mit Spielern, Trainern, Anhängern, Spielerfrauen und Funktionären, die sich vor 2 Jahren zum größten Teil untereinander noch gar nicht mal gekannt haben - geschweige denn miteinander Fußball gespielt/geschaut haben. Ein Zuschauerschnitt von 10 Leuten (100% Steigerung zu den Jahren zuvor), ein kontinuierlicher Kader mit ausreichenden und austauschbaren Ressourcen (kein einziges Spiel mit nur 10 Leuten oder ohne Auswechselspieler angetreten), sowie der Spaß im Spiel und Training haben dafür gesorgt, dass (bei geschätzten 40 Wochen Fußball über die gesamte Saison und das durchschnittlich 2x pro Woche/Spieler) ein Großteil der Spieler von der Stadt aus und zurück rund 80 mal Bus gefahren ist. Der treue Boris hat dabei fast 8.000 km mit dem Zug/Bus hinterlegt hat - Boris ist von der Luftlinie her an der Westküste der USA angelangt. Auch den Polizisten muss hoch angerechnet werden, dass sie ihren Urlaub opferten, um für die Mannschaft da zu sein und mit wenig Schlaf viel Einsatz zeigten. Man halte sich dabei vor Augen, dass keiner der Spieler mit Fußball Geld verdient hat (im Gegenteil), sondern aus Spaß an der Sache keine Kosten und Mühen gescheut hat. 

Hiermit möchte ich mich auch persönlich als Homepage-Beauftragter von den Lesern verabschieden. Nach ca. 60 Spielberichten wird es schwierig sein, sonntags abends den PC einzuschalten ohne ein Wort über den geilsten Club der Welt zu verlieren. (Auch wenn ihr es mir auch oft nicht leicht gemacht habt: Bei über 118 Toren in der gesamten Saison und zwei Brüdern mit identischem Namen kann man mal leicht durcheinander kommen). Wenn ich mir die Statistik anschaue, ist die Resonanz für eine Mannschaft, die in der untersten Klasse spielt und kaum Verbindungen zum eigentlich Stadtteil aufweist, doch überwältigend: 9,485 Klicks auf die Spielberichte der letzten zwei Saisons ist doch sehr beachtlich (Spitzenreiter ist interessanterweise der Spielbericht vom 14. August 2011 gegen Uelversheim II mit 230 Klicks - 9:0-Endstand). Das zeigt einerseits, dass die Liebe zum SCL auch nach dem Abgang nicht schwindet und andererseits, dass es einige dort draußen in der Welt gibt, die ein Auge auf den SCL verwerfen. Ich sage bewusst "Welt", denn die Aufschlüsselung der Besucher nach Ländern sieht wie folgt aus:

Germany
5759
France
905
United States
832
Switzerland
715
Sweden
501
Namibia
138
Russia
118
Spain
36
Colombia
24
United Kingdom
20


Auch die Homepage nach dem Re-Launch im August 2012 hat bereits 8250 Klicks erreicht - viel mehr wird Hoffenheim auch nicht haben.

Für diejenigen, die es geschafft haben, den Roman bis zum Ende zu lesen, verbleibe ich mit einem ganz großem Dankeschön für das regelmäßige Lesen und das zahlreiche Feedback, sowie einem kleinen Schmankerl zum Schluss:

ZICKE ZACKE ZICKE ZACKE - HEU HEU HEU
MIR VETTEL DIR VETTEL - TRAPP TRAPP TRAPP
NÜBBER - ÄHH -RÜBER - NÜBBER BOMBENSCHUSS  UND - TOOOOOOOR
DEM GELB-GRÜNEN (GRÜN-GELBEN?) KÄFER EIN DREIFACHES - 
KRIBBEL KRABBEL KRIBBEL KRABBELL KRIBBEL KRABBEL KRIBBEL

HIER REGIERT DER SCL!



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